Grundsätzliches... und eigentlich: Selbstverständliches...
Bis heute kann ich nicht verstehen, daß die meisten Menschen das X - fache ihres Jahresbruttogehaltes für eine Immobilie ausgeben, ohne sich genau über alole mit der Immobilie verbundenen Einzelheiten zu informieren. Aber das war schon immer so und hat sich bis heute nicht geändert. 
Ich will hier nur einige wenige Teilbereiche aufgreifen um ein klein wenig für das Thema zu sensibilisieren....

Die Besichtigung einer Immobilie: Wenn Sie eine Immobilie - in der Regel im Internet - finden, die Ihnen von den Rahmendaten her zusagt, dann vereinbaren Sie einen Besichtigungstermin mit dem Anbieter und sehen sich vor Ort an, was dort angeboten wird und ob Fotos und Beschreibung mit der Realität übereinstimmen.

Wichtig dabei: Passt das alles auf unsere Bedürfnisse? Genügend Kinderzimmer? Wohnzimmer groß genug? Garten/Terrasse/Balkon mit ausreichen besonnung? Kann ich den Hobby-/Fitnessraum einrichten?

Alles emotional fundierte Kriterien. Aber das ist in Ordnung - denn wenn das nicht stimmt, dann passt die Immobilie ohnehin nicht. Wenn das alles aber passt, dann folgt - ob Sie es glauben, oder nicht...

...nur in 50% aller Fälle eine zweite Besichtigung.
Und hiervon sind die Hälfte aller Termine deshalb notwendig, damit z. B. die Eltern den Eindruck der ersten Besichtigung bestätigen. Und das tun sie meistens.

Nur jeder 4.te oder 5.te Kaufinteressent kommt zu einem zweiten Termin mit einem Fachmann, der sich auskennt und die Bausubstanz beurteilen kann. Natürlich kann man nicht die Wände öffnen, aber der Fachmann hat Erfahrung, kennt die Schwachstellen der unterschiedlichen Baujahre, bringt vielleicht ein Feuchtigkeitsmessgerät mit und kann auf Probleme hinweisen, die mitunter in den nächsten Jahren richtig viel Geld kosten können.

Also: Lassen Sie sich Zeit, suchen Sie fachkompetente Unterstützung - die ist zumeist gar nicht so teuer - vielleicht 300 - 400 € für einen Termin - und verschaffen sich Sicherheit und ein gutes Gefühl mit dieser Investition. Bedenken Sie bitte immer: Sie geben für einen einzelnen Gegenstand - die Immobilie - so viel Geld aus, wie für keinen anderen Gegenstand, den Sie in Ihrem Leben jemals erwerben werden. Prüfen Sie sorgfältig und lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen.

Grundbuch, Baulasten, Altlastenkataster... Häufig steht im Grundbuch nur der Bestand (der Kaufgegenstand), der Eigentümer und evtl. - bzw. in der Regel - Belastungen in Abteilung III - Grundschulden oder Hypotheken.

Die Lasten in Abtlg. III werden mit Verkauf gelöscht und das Grundbuch ist wieder sauber. Alles o.k., wenn der Kaufpreis dafür ausreicht - auch das ist zu prüfen...

Manchmal stehen aber - besonders in Abtlg. II - die merkwürdigsten Rechte und Lasten verzeichnet. Und selbst dann, wenn es keine merkwürdigen sind, sondern nur solche, die ich nicht verstehe, dann brauche ich doch Aufklärung. Zum Beispiel kaufe ich ein Haus mit einem Grundstück, über das ein Wegerecht zugunsten des Nachbarn verläuft. Dann benötigen Sie die Eintragungsbewilligung, die der damaligen Eintragung zugrunde liegt um beurteilen zu können, ob Sie das so fortführen möchten. Bekommen Sie aus den Grundakten des Amtsgerichts. Sie sehen dann
z. B., ob der Nachbar, der täglich Ihr Grundstück überfährt, sich an den Kosten beteiligt. Er nutzt das Grundstück - Sie zahlen die Steuern, die sonstigen öffentlichen Abgaben, die ggfls erforderliche Sanierung, aber der Nachbar darf nur immer nutzen??? Keine Kostenbeteiligung??? Hat der Nachbar ein Recht auf eine schadenfreie Straßenzufahrt? Dürfen Sie die Kosten der Sanierung der Asphaltdecke allein stemmen?

Man muß das zumindest einmal lesen... damit man gewappnet ist.

Das ist nur ein Beispiel - Baulasten und Altlasten sind auch Themen, die geprüft werden müssen.

Insbesondere bei Eigentumswohnungen:
Beschlußsammlung und - welche Erkenntnisse gewinne ich aus der Nebenkostenabrechnung?
wird demnächst fortgeführt...